Interpretation
In One World von
David Rovics erzählt die traurige Geschichte von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und sich in einer neuen, fremden Umgebung wiederfinden. Der Text handelt von zwei verschiedenen Personen, die beide ihre Heimat verlassen mussten und nun in Haifa leben.
Der erste Teil des Liedes erzählt die Geschichte einer Person, die 1948 aus ihrem Dorf flüchten musste, als die Stern Gang ihre Familie vertrieb. Sie flohen in die Wüste und leben seitdem von dem, was sie selbst erwirtschaften. Das Leben in Haifa ist schwer, aber besser als in diesem "Höllenloch" mit Soldaten und Stacheldraht. Die Demütigung, die Hunger, die Schikanen und die Gefahr durch Maschinengewehre sind allgegenwärtig. Die Person denkt jeden Tag an Haifa und fragt sich, ob es dort eine Familie mit einem Kind gibt, ob der Vater sein Kind genauso liebt wie sie ihren einzigen Sohn geliebt hat, bevor er von Soldaten erschossen wurde. Sie fragt sich, ob jemand in Haifa das gleiche Schmerzgefühl kennt, wenn man in einem leeren Bett liegt.
Der zweite Teil des Liedes erzählt die Geschichte einer Person, die 1960 aus ihrer Heimat geflohen ist und den Tigris-Fluss für diesen fremden Ort verlassen hat. Sie musste ihr Zuhause verlassen, weil die Linken verfolgt wurden und ihr Gesicht in den Zeitungen war. Ihr Sohn, ein Studentenführer, war in den Straßen von Bagdad unauffindbar. Also wanderte sie mit nichts als dem Hemd auf dem Rücken durch die Berge, ohne zu wissen, wohin sie gehen sollte. Jetzt ist sie in Haifa, in diesem kleinen Haus, aber zumindest ist sie noch am Leben. Sie fragt sich jede Nacht, wie es in Bagdad ist und ob sie ihre Freunde erkennen würde, wenn sie tatsächlich überlebt haben. Es hat lange gedauert, aber sie hat hier ein Zuhause gefunden und wünscht sich, dass ihr Sohn hier sein könnte. An einem Sabbatabend, als sie mit ihrer Frau zusammen war, klopfte ein altes arabisches Paar an ihre Tür.
Sie baten sie herein und gaben ihnen Tee, denn das macht man mit Fremden, und sie konnten sehen, dass sie keine bösen Absichten hatten. Sie erzählten ihre Geschichte, und sie erzählten ihre. Die Person aus Bagdad erzählte von ihrem Leben in Bagdad, und das arabische Paar erzählte von ihrer Farm und dem Haus, in dem sie einst gelebt hatten und wo sie eine Familie großgezogen hatten, bevor ihre Haare grau wurden. Sie erzählten von ihrem Sohn und den Soldaten und von ihrem eigenen Sohn, den sie jeden Tag beweinen. Obwohl so viel gemeinsam ist und so viel schief gelaufen ist, fürchten sie, dass morgen genauso sein wird wie gestern. Doch dann sagt jemand zum ersten Mal:
"In einer Welt,
In einem Dorf,
In einem Zuhause,
Lasst uns zusammenleben."
Dieser Text drückt die Sehnsucht nach Frieden und Einheit aus. Es erinnert uns daran, dass wir alle in einer Welt leben und dass wir gemeinsam in Frieden zusammenleben können, egal woher wir kommen oder welche Unterschiede uns trennen mögen. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und eine Erinnerung daran, dass wir alle Teil einer größeren Menschheitsfamilie sind.