Interpretation
Der Songtext
Je bois von
Charles Aznavour handelt von einem Mann, der trinkt, um seine Probleme zu vergessen und um sich selbst zu betäuben. Er trägt seine Einsamkeit und seine unglückliche Beziehung mit seiner Partnerin mit sich herum. Er trinkt, um sich vorzumachen, dass er existiert, obwohl er egoistisch genug ist, um sich selbst zu zerstören.
Er erhebt sein Glas auf die gebrochenen Herzen und zerstörten Illusionen. Er trinkt auf die Flucht vor der Realität und prostet der Hölle zu, die sich in seiner Leber ansammelt. Er trinkt auf die täglichen Fehler, die sowohl ihm als auch seinem Partner unterlaufen, und auf die tragi-komischen Momente und tödlichen Stille in ihrer Beziehung.
Er trinkt auf ihre gescheiterte, kleinliche und erbärmliche Ehe, auf ihren unstillbaren Körper, der von einem Bett ins andere wandert, auf den Schwur, den sie mit der Hand auf die Bibel ablegte und auf ihren unfruchtbaren Bauch, der nie Frucht trug. Er trinkt, um vor seinem langweiligen Leben zu fliehen, bis hin zum Suizid, vor dem Ekel und der Lähmung. Er trinkt, um sich zu betrinken und seine Prinzipien zu erbrechen und um das auszuschütten, was ihm auf dem Herzen liegt.
Er trinkt auf ihre gescheiterte Liebe, auf sich selbst und seine Komplizen, auf sie, die Feuer und Sex ist, auf ihre zahlreichen Liebhaber, auf seine aufgedunsene Haut, die von Rosazea gestreift ist, und auf die Wechseljahre, die auf sie zukommen.
Er trinkt auf die gesegneten Gesetze des Ehelebens, die aus Angst vor einem Skandal dazu führen, dass man so tut, als ob alles in Ordnung wäre. Er trinkt bis zum bitteren Ende, zu den oberflächlichen Umarmungen, zu den vorbildlichen Prostituierten, zu den kalten Geschlechtsakten.
Er trinkt auf das Beste vom Leben, das in Fetzen von uns abfällt, auf die Cellulite, die deinen Körper entstellt, auf die erfüllte Pflicht wie zwei Automaten, auf Prostatabeschwerden, die er früher oder später haben wird.
Er trinkt, bis er daran zerbricht, denn seine Träume sind bereits gestorben, als ihn die Liebe verraten hat. Er trinkt, um seine Schmerzen zu ertränken und den Hass zu vertreiben, dem wir ausgesetzt sind. Und er trinkt wie ein Loch, das dem, das der Teufel für ihn gegraben hat, sehr ähnlich ist.
Er trinkt, mein Gott, er trinkt. Ein bisschen aus Gewohnheit, viel aus Einsamkeit und um dich zu vergessen. Und um dich zu nerven, trinke ich, ich trinke.